Du darfst nicht alles glauben, was du denkst: Meine Depression „Dieses Bild, das Torsten Sträter und ich in der Sendung verwendet haben, diese dicke, alte, hässliche, fette Hexe, die nach Scheiße stinkt, die da auf deiner Brust sitzt und partout nicht mehr weggehen will, das war der Istzustand, jahrelang. Du musst dir vorstellen, dass dein Haus brennt, und du sitzt darin und kannst es nicht löschen. Du kannst nicht mal zum Hörer greifen, um die Feuerwehr zu rufen. Wenn ich mich nicht um diese Depression gekümmert hätte, wäre ich in meinem eigenen Haus verbrannt.“ – Kurt Krömer über seine Depression
Was ist eine Depression?
„Jeder Mensch kennt Phasen im Leben, in denen es nichts gibt, worauf man sich freuen kann, alles grau in grau erscheint, man „deprimiert“ ist. So können das Wetter, die berufliche Tätigkeit oder eine private Enttäuschung als deprimierend erlebt werden. Depression wird oft als Begriff gebraucht, um alltägliche Schwankungen unseres Befindens zu beschreiben. Aber eine Depression im medizinischen Sinne ist etwas anderes als eine vorübergehende Phase der Niedergeschlagenheit und Unlust oder ein Stimmungstief, das bei fast jedem Menschen im Laufe des Lebens ein- oder mehrmals auftritt.
Aus medizinischer Sicht ist die Depression eine ernste Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen tiefgehend beeinflusst, mit Störungen von Hirn- und anderen Körperfunktionen einhergeht und erhebliches Leiden verursacht. Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, können sich selten allein von ihrer gedrückten Stimmung, Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken befreien. Aber es gibt gute und effektive Möglichkeiten der medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung.
Die umgangssprachliche Verwendung des Begriffs Depression kann irreführend sein. Wenn ein an Depression erkrankter Mensch oder die Angehörigen annehmen, Freudlosigkeit, gedrückte Stimmung und Hoffnungslosigkeit seien nachvollziehbare Reaktionen auf bestehende Lebensprobleme und nicht Ausdruck einer eigenständigen, behandelbaren Erkrankung, so ist das Risiko groß, dass keine professionelle Hilfe (eines Arztes oder Psychotherapeuten) gesucht wird.
Eine Depression im medizinischen Sinne ist aber wie jede andere Erkrankung auch behandlungsbedürftig. Eine Depression ist durch bestimmte Krankheitszeichen (sogenannte Symptome) gekennzeichnet. Treten diese über mindestens zwei Wochen, wird die Diagnose Depression gestellt.“ (Quelle: Was ist eine Depression? – Stiftung Deutsche Depressionshilfe. (o. D.). https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/was-ist-eine-depression)
Quellen
- Psychreport der DAK-Gesundheit untersucht Daten von mehr als 2,4 Millionen Beschäftigten
- Psychische Erkrankungen wurden 2020 bei 18 % der Krankenhausbehandlungen von 15- bis 24-Jährigen diagnostiziert
- Häufigkeit des Auftretens von Depressionen
- Depression: Infos und Hilfe
Buchempfehlungen
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst: Meine Depression von Kurt Krömer
Beschreibung
»Ich war dreißig Jahre depressiv. Ich muss damit leben. Und ich habe keinen Bock, das zu verheimlichen.«
Kurt Krömer ist einer der beliebtesten und bekanntesten Komiker des Landes. In seiner Sendung »Chez Krömer« sprach er offen über seine schwere Depression und seine Zeit in der Tagesklinik und hat damit Millionen von Menschen erreicht.
Alexander Bojcan ist 47 Jahre alt, trockener Alkoholiker, alleinerziehender Vater und er war jahrelang depressiv. Auf der Bühne und im Fernsehen spielt er Kurt Krömer. Er will sich nicht länger verstecken. »Du darfst nicht alles glauben, was Du denkst« ist der schonungslos offene und gleichzeitig lustige Lebensbericht eines Künstlers, von dem die Öffentlichkeit bisher nicht viel Privates wusste. Alexander Bojcan bricht ein Tabu und das tut er nicht um des Tabubrechens willen, sondern um Menschen zu helfen, die unter Depressionen leiden oder eine ähnliche jahrelange Ärzteodyssee hinter sich haben wie er selbst.
Dieses Buch wirbt für einen offenen Umgang mit psychischen Krankheiten und ist gleichzeitig kein Leidensbericht, sondern eine komische und extrem liebenswerte Liebeserklärung an das Leben und die Kunst. Ein großes, ein großartiges Buch. »Und ab dafür«, würde Kurt Krömer sagen.
Bin ich schon depressiv, oder ist das noch das Leben? von Till Raether
Beschreibung
Depression kann alle treffen, und oft ist sie schwer zu erkennen. Till Raether war in seinem Leben oft traurig und erschöpft – immer wieder, über Wochen. Und ebenso oft stellte er sich die Frage, ob das nun eine Depression sei, oder ob ihn einfach nur das normale, graue Leben beutelte. In seinem Buch erzählt Till Raether offen über eine Krankheit, mit der er seit vielen Jahren lebt und die er häufig mit großem Energieaufwand zu überspielen versuchte. Er schreibt über seine Jagd nach Anerkennung, seine Hilflosigkeit und Überforderung und den dauernden Gedanken, dass er sich doch einfach nur zusammenreißen müsste – und über den Zusammenbruch. Ein ehrliches, warmes Buch über eine Lebenssituation, die vielen Menschen vertraut ist.
Essentialismus von Greg McKeown
Die konsequente Suche nach Weniger. Ein neuer Minimalismus erobert die Welt
Beschreibung
„Sich nicht zu verzetteln und mit ganzem Herzen das zu verfolgen, was wirklich wichtig ist: Das ist der Weg des Essentialisten. Der Google-Coach und Bestseller-Autor Greg McKeown teilt in diesem Buch seine Erfahrungen im Umgang mit den Top-Managern der erfolgreichsten Unternehmer dieser Welt um zu zeigen, wie man mit Weniger sehr viel mehr erreichen kann. Die Strategie von McKeown, der Weg des Essentialisten, hat schon Viele aus dem Griff der Belanglosigkeiten und konstanten Überforderung befreit. Die Geheimformel: Weniger, aber besser! In vier praktischen Schritten zeigt McKeown, der nach der Promotion in Stanford eine Firma für Strategie und Leadership im Silicon Valley gegründet hat, auszusortieren und die richtigen Fragen zu stellen, die Energie auf das zu lenken, was wirklich zählt. Dabei ist sein Buch keine neue Zeitmanagementstrategie oder Produktivitätstechnik. Es geht vielmehr darum, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden und mit Disziplin das zu verfolgen, was die eigene größte Stärke ist. Der schöne Nebeneffekt: endlich wieder glücklich zu sein, mehr Freude am Arbeitsplatz zu haben und auch privat erfüllter zu leben. Statt tausend Belanglosigkeiten eine wesentliche Sache bewegen. Und Entscheidungen zu treffen, die neue Maßstäbe setzen – entspannt, statt ausgebrannt. Eine Schatzkiste zurück zu einem selbstbestimmten, erfüllten Leben!“
Einige meiner Lieblingssätze im Buch
- „Hart zu arbeiten ist wichtig. Aber mehr Anstrengung führt nicht unbedingt auch zu höheren Erträgen. „Weniger aber besser.“ schon“ (s. 51)
- „Investiere ich in die richtigen Aktivitäten?“ (S. 6)
- „Wir können versuchen, die Realität von Kompromissen zu vermeiden, aber wir können ihnen nicht entkommen.“ (S. 63) -> „Welches Problem will ich?“ (S. 67)
Effortless von Greg McKeown
Wie man sich mühelos auf das Wichtigste konzentriert
Beschreibung
Wie man Aufgaben ohne Stress und Mühe erledigt
Sie würden gerne mehr erreichen, fühlen sich aber zu erschöpft? Sie rennen immer schneller, aber das Ziel ist immer weiter entfernt? Viele Dinge scheinen oftmals weitaus anstrengender, als sie sein sollten. Woran das liegt und was man dagegen tun kann, beschreibt der New-York-Times-Bestsellerautor Greg McKeown.
Meist mangelt es weder an der Motivation noch an dem Willen, Aufgaben zu erledigen, ganz im Gegenteil: Wir arbeiten zu viel und überanstrengen uns und irgendwann sind die Akkus leer. McKeown zeigt, wie man Ablenkungen reduziert, langweilige Aufgaben in angenehme Rituale verwandelt, Prozesse vereinfacht, Frustration vorbeugt und lernt, auch Unvollkommenheit zu akzeptieren. Denn dann lassen sich Aufgaben wieder mühelos erledigen und die eigenen Ziele viel leichter erreichen.
Einige meiner Lieblingssätze im Buch
- „Es gibt keine Meisterschaft ohne Fehler. Und es gibt kein Lernen, wenn man nicht den Mut hat, auch mal Schrott abzuliefern“ (S. 133)
- „Was, wenn das einfach sein könnte?“
- „Langsam ist geschmeidig und geschmeidig ist schnell!“
Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahnemann
Beschreibung
„Wie treffen wir unsere Entscheidungen? Warum ist Zögern ein überlebensnotwendiger Reflex, und warum ist es so schwer zu wissen, was uns in der Zukunft glücklich macht? Daniel Kahneman, Nobelpreisträger und einer der einflussreichsten Wissenschaftler unserer Zeit, zeigt anhand ebenso nachvollziehbarer wie verblüffender Beispiele, welchen mentalen Mustern wir folgen und wie wir uns gegen verhängnisvolle Fehlentscheidungen wappnen können.“
Jan Böhmermann: Übers Scheitern und die Lehren seines Lebens | deep und deutlich
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