„Jeder kann es schaffen, aber eben nicht alle.“
Mein Gast
Mein heutiger Gast ist Kevin. Heute diskutieren wir darüber, vor welchen Herausforderungen Aktivist:innen, Politikinteressierte und -engagierte stehen. Der Handlungsunwillen vieler Menschen, die zwar die Probleme der heutigen Zeit (z.B. Fachkräftemangel) ebenfalls als solche anerkennen, jedoch keinerlei Bereitschaft zeigen, auch entsprechend zu handeln, lassen uns mit großen Fragezeichen zurück. Wie können wir als Aktivist:innen Menschen erreichen, die kein bisschen an sich bzw. ihren Einstellungen zweifeln? Können wir das überhaupt? Diskussion kann nur dort entstehen, wo alle Gesprächsparteien mit der grundsätzlichen Bereitschaft ins Gespräch gehen, sich überzeugen zu lassen, dass der Gegenüber recht haben könnte und bereit zu sein, die eigenen Einstellungen infrage zu stellen und über Bord zu werfen. Wenn das schon nicht gegeben ist, was macht man dann?
Alles nochmal zum recherchieren
Altersstruktur der Wahlberechtigten bei den Bundestagswahlen 2013, 2017 und 20211Statista. 2023. „Altersstruktur der Wahlberechtigten bei den Bundestagswahlen bis 2021“. 5. Mai 2023. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1498/umfrage/altersstruktur-der-wahlberechtigten-bundestagswahl/.
Statista schreibt als Auswertung der Grafik folgendes: „Die größte Gruppe der Wahlberechtigten stellen die Personen ab 70 Jahren, der Anteil dieser Altersgruppe an allen Wahlberechtigten lag bei der Bundestagswahl 2021 bei 21,7 Prozent. Somit ist der Anteil der Wahlberechtigten ab 70 seit 2013 um einen Prozentpunkt gestiegen. Der Anteil der Wähler zwischen 18 und 20 ist hingegen leicht zurück gegangen. Die Altersgruppe mit der höchsten Wahlbeteiligung bei der Wahl 2021 war allerdings die Gruppe der 50- bis 59-Jährigen.“.
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LOBBYLAND PODCAST
Das Buch „Lobbyland: Wie die Wirtschaft unsere Demokratie kauft“ von Marco Bülow
„»Dem deutschen Volke« lautet die Inschrift über dem Portal des Reichstagsgebäudes in Berlin. Doch die Bevölkerung ist in unserer heutigen Form der Demokratie ein Akteur ohne besonders großen Einfluss. Abgeordnete, die die Interessen der Menschen vertreten? Pustekuchen! Lobbykontakte und elitäre Netzwerke sind entscheidend. Monopoly ist ein extrem gerechtes Spiel dagegen. – Wir müssen die Spielregeln unserer Demokratie ändern! Wir brauchen mehr Basis, mehr außerparlamentarische Bewegungen, brauchen Volksvertreter, die nicht ihrem korrumpierten Gewissen verpflichtet sind. Dann haben wir auch die Möglichkeit, die Corona-Krise als Chance zu nutzen und die Millionen Menschen von Fridays for Future, die für eine bessere Politik demonstrieren, nicht der Klimaschutzlobby zum Fraß vorzuwerfen“ – Klappentext
„Weltweit sind die Populisten auf dem Vormarsch – Michael J. Sandel erklärt, warum gerade in Zeiten des Corona-Virus wird erschreckend deutlich, dass das Gemeinwohl in unseren Gesellschaften in den letzten Jahren an Bedeutsamkeit verloren hat. Die Demokratien stehen auf dem Prüfstand, wir sind Zeugen einer populistischen Revolte. Die Wahl Trumps, der Brexit, der Erfolg der AfD – das sind die wütenden Antworten auf die wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft. Der Moralphilosoph Michael J. Sandel sieht die Ursache dafür in der Tyrannei der Leistungsgesellschaft. Wer hat in unserer Gesellschaft Erfolg – und warum? Unter dem gesellschaftlich unumstrittenen Mantra »Wer hart arbeitet, kann alles erreichen« haben wir gelernt zu glauben, dass jeder genau das hat, was er verdient. Die Profiteure und Nutznießer dieses Systems, das Erfolg auf Leistung und Talent zurückführt, gehen darum davon aus, dass sie ihren Erfolg verdienen, dass er ihnen zusteht, eben weil sie sich angestrengt haben. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass diejenigen, die am System scheitern, selbst Schuld sind. Die Hybris der Gewinner ebenso wie die Demütigung der Verlierer befeuern den populistischen Protest, dessen Zeugen wir aktuell weltweit sind. Im Kern zielt der Unmut gegenüber den Eliten auf eine Kritik an der Tyrannei der Leistungsgesellschaft, und diese Kritik ist berechtigt. Seit Jahrzehnten nimmt die Ungleichheit in den demokratischen Gesellschaften zu, Verlierer und Gewinner des Systems entfernen sich sowohl auf sozialer als auch auf finanzieller Ebene immer weiter voneinander. Statt an einer trennenden Ethik des Erfolgs festzuhalten, müssen wir an einer Politik des Gemeinwohls und der Gerechtigkeit arbeiten, die allen Mitgliedern der Gesellschaft zugutekommt.“ – Klappentext
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Bilder vom Cover
Piktogramme:
Der, der auf dem Stuhl sitzt, Arme verschränkt
Der, der auf dem Hocker sitzt, Hand vorm Kopf
Der, der die Arme hinterm Kopf verschränkt
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